Saints, Monsters, and Legends: A Rock and Roll Sanctuary
Unsere Freunde von Welshly Arms aus Cleveland, Ohio releasen heute am 25. Mai ihren heißerwarteten zweiten Longplayer „No Place is Home“. Wir durften bereits vorab in die Scheibe reinhören und sind auf ein Feuerwerk an Ohrwürmern gestoßen, die zeitgemäß produziert sind und sich erstaunlich vielseitig anhören. Der Rock and Roll lebt noch!
Die sympathischen Rocker um Frontmann Sam Getz setzten bereits 2015 mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum ein Ausrufezeichen. Seitdem steigt ihr Stern rasant an: Neben Tourdates mit Bands wie Thirty Seconds To Mars gehen sie diesen Sommer auch hierzulande auf Headliner-Tour und werden neben Konzerthallen auch einige bekannte Festivals bespielen. Der endgültige Durchbruch hierzulande gelang ihnen mit dem Placement ihrer Single „Legendary“ in dermassiv ausgestrahlten Kampagne eines Hopfenkaltgetränks.
Und da ist nun ihr langerwartetes zweites Album, das neben dem Hit „Legendary“ auch den bereits vorab veröffentlichten Monster-Ohrwurm „Sanctuary“ enthält. Soul- und Gospeleinflüsse vermischen sich hier mit fetten Indie- und Rocksounds zu einer Rock-and-Roll-Hymne, die ihresgleichen sucht.
Doch Welshly Arms können noch mehr, als zeitgemäße Rock-Hymnen zu schreiben. Wenn sich ein roter Faden durch das ganze Album zieht, dann ist es seine Vielseitigkeit: Blues, Soul, Jazz, Gospel, Indie und Rock haben alle ihren Platz und vermischen sich zu einem spannenden und verblüffend modern klingenden Sound.
Der Mid-Tempo-Kracher „X“ etwa lässt Poprock-Einflüsse von Imagine Dragons erkennen, während der Opener „All The Way Up“ Western-Gitarren mit Rock and Roll vermischt. Die Gospel-Einlagen in „Down To The River“ fügen sich elegant und mächtig in den Song ein, und der soulige Popsong „Locked“ würde auch Bruno Mars gut zu Gesicht stehen.
Die Vielseitigkeit hat das Album auch dem guten und abwechslungsreichen Songwriting zu verdanken. Für die charismatische Stimme von Sam Getz wird viel Raum gelassen, gezielt ergänzt von mächtigen Gospel-Chören. Die Produktion ist zeitgemäß und edgy, fette Drums und Gitarren ergänzen melodische Elemente. Füller sucht man auf diesem Album vergeblich.
„No Place Is Home“ wurde zu Hause in ihrem Studio in Cleveland in Eigenregie geschrieben und produziert. In ihrem eigenen, speziellen Umfeld und mit ihrem familiären Zusammmenhalt haben Welshly Arms sowohl das beste aus ihren Instrumenten als auch aus sich selbst herausgeholt. Diese besondere Atmosphäre hört man durch das ganze Album. Aus viel Experimentierfreude und musikalischem Können resultieren diese Songs, die zwar aus einem Guss, aber nicht eintönig sind. Welshly Arms stehen in den Startlöchern und können es kaum erwarten, ihre neuen Songs live zu spielen.
Dieses Album enthält alle Zutaten, die es für ein heutiges Rock-Album braucht. Legendary!
Anspieltipps: Sanctuary, Down To The River, X, Locked
He can’t walk on water – Die große Jesus-Show des Jared Leto
Auf ihrer aktuellen Monolith-Tour machten die Kalifornier Thirty Seconds To Mars gestern Halt in Hamburg. Diese Show wollten wir uns nicht entgehen lassen. Mit ihrem aktuellen Album America im Gepäck spielten die Alternative Rocker um Frontmann Jared Leto in der vollen Barclaycard Arena und zeigten, was in ihnen steckt.
Eine Bühne wie ein geschlossener Käfig. Dunkel und abweisend. Tausende Zuschauer warten ungeduldig auf den Beginn des Konzerts. Immer wieder laufen auf großen Bildschirmen zwei Werbeclips in Dauerschleife. Dazu die Aufforderung, Jared Letos Instagram-Profil zu followen. Sonst passiert lange Zeit – nichts.
Thirty Seconds To Mars haben gerade ihren aktuellen Longplayer „America“ veröffentlicht, der eine aktuelle Lagebeschreibung des Landes darstellen soll, inklusiver kritischer Botschaften an Donald Trumps Präsidentschaft. Wie politisch wird das Konzert werden? Welche Message wird uns die Band mitteilen?
Ein tiefer Basston legt sich über die Halle, der Spannung erzeugen soll. Begleitet von Bodyguards und Roadies nähert sich eine Gestalt vom dunklen Backstagebereich der Bühne, gekleidet wie ein Boxer mit tief hängender Kapuze, und verschwindet im Inneren des Bühnenkäfigs. Der Basston dröhnt vor sich hin, wird lauter und lässt den Magen dumpf vibrieren.
Die Show beginnt. Zu den Klängen von „Monolith“, einem Intermezzo-Stück des aktuellen Albums, öffnet sich die Büchse der Pandora. Da ist er, der schillernde Star, und singt die ersten Zeilen von Up In The Air. Hinter ihm sein Bruder Shannon am Drumset. Moment, wo ist der Rest der Band? Der Blick wandert weiter zur hintersten Ecke des Käfigs, wo der Ersatzmann für den im März aus der Tour ausgeschiedenen Tomo Miličević so tief positioniert ist, dass sein Kopf gerade über den Käfigboden ragt. Als ob Jared sagen würde: Die Bühne, das bin ich.
Brav singt das Publikum die Oh-Oh-Refrains der Ohrwürmer „Kings and Queens“, „Search and Destroy“ und „This is War“ mit. Fahnenträger schwenken die typischen Band-Flaggen im Publikum – später stellen sie sich als Teil der Choreografie heraus. Jared ist stimmlich in guter Form, er wuselt hin und her, und er weiß, das Publikum zu unterhalten. Gleichzeitig macht er klar, dass es hier um ihn geht, um niemanden sonst. Er holt Fans auf die Bühne, die ihn umarmen dürfen und fassungslos Fotos mit ihren Smartphones machen.
Ganz wichtig ist Jared auch der Hinweis auf seinen Instagram-Account, für den er extra eine Botschaft vom Publikum einjubeln lässt. So viel Zeit für die Imagepflege muss sein. Halt, wo sind eigentlich die Songs vom neuen Album? Was hat die Band für Botschaften im Jahr 2018? Jared ruft: „Hallo Hamburg! I love German bread!“ und schwingt dabei eine Deutschlandfahne. Den Zuschauern gefällt’s, die Stimmung ist gut, die Menge johlt.
Shannon wirkt am Drumset genervt und nicht ganz fit, später ist zu lesen, dass er erkältet war. Das ist aber nicht schlimm, auch er ist nur Beiwerk in dieser Jared-Show. Der Großteil der Beats, der Chöre und der Instrumente kommt sowieso vom Band. Der Tomo-Ersatz ist noch der aktivste Musiker und macht seine Sache an den Keys und der Gitarre sehr gut – leider ist er vom Großteil des Publikums gar nicht zu sehen.
Alles wirkt künstlich, routiniert, der Funke will bei uns nicht überspringen. Die Fahnenträger, die Chöre und Beats vom Band: nichts davon ist echt. Ist das noch eine Rockband? Oder überhaupt eine Band? Jared hat sich mittlerweile unter dem entzückten Kreischen des Publikums seiner Sonnenbrille und seines Mantels entledigt. Am Schluss des Konzerts ertönen die Playback-Chöre der aktuellen Single „Walk on Water“. Jared lässt sich wie ein Jesus feiern. „Do you believe that you can walk on water?“ Er kann es nicht.
Ein bisschen politischer Widerstand – und ganz viel musikalische Anpassung
Wir hatten die Gelegenheit, vorab in den heiß erwarteten neuen Longplayer America von Thirty Seconds To Mars reinzuhören. Darin führen sie ihren Weg vom Alternative Rock hin zum Mitsing-Pop konsequent fort. Mit ein bisschen Stimmung gegen Trump, Oh-Oh-Oh-Refrains und pseudo-düsteren Liebesliedern treffen sie damit genau den Massengeschmack – und entfernen sich endgültig vom sinkenden Schiff der guten alten Rockmusik.
Einer der beiden aussagekräftigsten Songs steht gleich zu Beginn des Albums. Die vorab veröffentlichte Single Walk On Water ist politischer Mitsing-Pop, der sich toll in Stadien oder auf Anti-Trump-Demos machen wird. Der Song adressiert niemand Geringeren als Donald Trump: „Do you believe that you can walk on water / Do you believe that you can win this fight tonight?“ In Hail To The Victor gehen die Kalifornier rund um Frontmann Jared Leto sogar noch einen Schritt weiter. Zu verfremdeten Gitarrenschreien singt er anlässlich des Wahlsieges von Trump: „I swear on heaven and hell / This is my revenge / Thank God high up above / This is not the end / My friend it’s not the end“.
Und sonst? Klingt die Band austauschbar und massenkompatibel wie nie. Einige der Songs könnten auch Imagine Dragons oder One Republic performen, es würde nicht auffallen. Klar, da sind die äußerst eingängigen Mitsing-Hooklines mit Ohrwurmgarantie. Aber rockige Drums und verzerrte Gitarren? Schnee von gestern, die Songs sind mit schicken Beats, Synthie-Teppichen, massivem Gebrauch von Autotune und Chören auf Hochglanz poliert. Da gibt es Trap-Anleihen, hochgepitchte Vocals und Synthie-Teppiche, die auch Justin Bieber gut zu Gesicht stehen würden.
Die Songs Rescue Me, Love Is Madness oder One Track Mind sind gut produzierte und leicht bekömmliche Popsongs mit R&B- und Electro-Anleihen. Lediglich mit Remedy und in Ansätzen Live Like A Dream lässt die Band zum Schluss des Albums noch ein wenig nostalgische Bezüge zu ihren Wurzeln erkennen, bevor der Longplayer mit dem schwülstigen Bombast-Trailer-Track Rider ausklingt und einen ratlos zurücklässt.
Ist das alles noch Rebellion und wilder Ungestüm, Ausdruck von Subversivität oder Individualität? Nein, der austauschbare Major-Hochglanzsound geht ganz bewusst mit dem Zeitgeschmack. Da ist glattgebügelt worden, was nur im Entferntesten als nonkonform empfunden werden könnte. Denn Thirty Seconds To Mars, eine der großen Stadion-Rockbands der 2000er, bringen noch eine ganz andere Botschaft mit sich: Rock ist tot. Ein sinkendes Schiff, das sie bereitwillig verlassen. Wohin? Ganz egal. Hail To The Victor!
Anspieltipps: Walk On Water, Great Wide Open, Hail To The Victor, Remedy
Wir haben es schon wieder getan: Voller Vorfreude auf den Frühling haben wir den alten Klassiker Here Comes The Sun von George Harrison neu verkleidet und mit ein paar Überraschungen in neuem Gewand veredelt. Zu hören gibt es einen Ausschnitt davon in einem extra dafür gebastelten Teaser mit tollen Bildern aus unserem letzten Trip nach New York City, der euch in die richtige Stimmung bringen soll.
Und als wäre das noch nicht genug, gibt es für jeden, der Lust hat, das Here Comes The Sun ReWork in voller Länge auch auf SoundCloud zu genießen. Wir haben versucht, dem alten Klassiker mit einem Mix aus akustischen und elektronischen Instrumenten einen neuen Touch zu geben. Jetzt reinhören und Frühlingsgefühle abholen!
Akustikklänge aus Down Under
Wie klingt handgemachte Popmusik im Jahr 2018? Wenn man sich mit dieser Frage beschäftigt, führt momentan kein Weg am australischen Singer-Songwriter-Shootingstar Vance Joy vorbei, der jüngst seinen neuesten Longplayer Nation Of Two vorgelegt hat. Nach dem großen Erfolg seines Debütalbums Dream Your Life Away (2014) und der Single Riptide legt der Australier nach 4 Jahren sein zweites Album vor. Darin singt er über Themen wie Homecoming, Verliebtsein, aber auch verflossene Liebe, Trennung und Verarbeitung schmerzender Vergangenheit.
Das Album startet sanft und malerisch, bevor sich einige dynamische Nummern mit hymnischen Refrains anschließen, darunter die Singleauskopplung Lay It On Me. Mit Bläsereinsätzen, Chören und dem Einsatz des Banjo halten auch Folk-Elemente und Power Pop Einzug, aber letztlich überwiegen doch die ruhigen Gitarrenballaden.
Die Single Lay It All On Me ist ein folkiges Singer-Songwriter-Stück mit aufgehendem Refrain und Chören. Auch in Saturday Sun vermischen sich Latin-Elemente mit Bläsereinwürfen zu einer schönen Frühlingshymne. Like Gold ist einer der stärksten Songs des Albums. Er erzählt von Erinnerungen an eine gescheiterte Liebe, deren Glanz immer noch leuchtet und eine leise Hoffnung hinterlässt. Der melancholische Song öffnet sich mit Chören und großen Drums im Chorus Richtung Indie-Pop und endet doch ganz zurückgezogen.
Der Longplayer lässt nach hinten heraus leider nach. Es gibt einige Songs, die wie uninspirierte Aufgüsse vergangener Glanzzeiten klingen. Es ist dann doch eine zähe Ballade zu viel (Alone With Me, Crashing Into You), was den guten Eindruck der ersten Hälfte des Albums schmälert. Alone With Me erinnert unnötigerweise durch Melodieführung und Produktion an sehr bekannte Ed-Sheeran-Balladen und kann trotz netten Streicherarrangements nicht recht zünden. In One Of These Days klingt Vance Joy wie eine Mischung aus 90er-Brit Pop und kanadischem Power Pop mit großem Chor-Refrain. Dennoch überzeugt die Mischung nicht.
Doch mit Bonnie & Clyde, einer musikalischen Hommage an große Singer-Songwriter-Zeiten mit folkigem Einschlag, kehrt die Hoffnung noch einmal zurück. Der eingängige Gitarrenlick begleitet Vance Joys Gesang über das Loslassen von Vergangenem und dem Beschreiten neuer Wege und ist einer der überzeugendsten Songs des Albums – und einer der reifesten: Don’t matter where you’ve been / You jump into the water and you come out clean .
Vance Joys ehrlicher Gesang klingt stets authentisch und rund. Die 13 Songs von Nation Of Two klingen denn auch erwachsener und reifer als der Erstling Dream Your Life Away. Die Naivität ist ein Stück weit verschwunden, aber auch die Unbekümmertheit. Die Indie- und Folk-Elemente sind immer noch da, sorgen jetzt aber eher für epische Breite als Partyfeeling. Zusammen mit dem etwas tieferen Gesang Vance Joys ergibt das ein Bild eines gereiften, aber auch ernüchterten Künstlers. Der Schwung des ersten Albums ist dahin. Ob das reicht, wird sich zeigen. Schöne Momente sind allemal genug vorhanden und verleiten einen zum Abschalten, Wegträumen oder Dahinschmelzen.
Anspieltipps: Saturday Sun, Like Gold, Bonnie & Clyde
Es ist so weit! Was lange währt wird endlich gut. Steve Hopkins haben wir bereits vorgestellt. Der Mann lebt in LA und ist Komponist und Produzent. Seine Musik ist vornehmlich in Hollywood Produktionen für Kino und TV zu hören. Zu Recht ist Steve zum fünften Mal in Folge für den Emmy nominiert! Wir hoffen, dass er das Ding dieses Jahr nach Hause holt.
Wir sind super stolz mit ihm ein erstes gemeinsames Projekt verwirklicht zu haben. Da Steve viel für Disney arbeitet, liegt es nah, dass wir ein Album zum Thema Kinder machen wollten. Das Ergebnis ist nun das Album Kids&Comedy. Die Songs sind bunt und verspielt. Sie passen zu Kleinkindern sowie zu Teenagern.
Die Leute von Warner Chappell waren so nett uns zu unterstützen. Somit sind alle Songs unserer Zusammenarbeit ab sofort zum Lizenzieren freigegeben, ganz einfach und sorgenfrei One-Stop.
Wenn Ihr also Musik braucht für Windeln, Spielzeug, Kinderwagen, Schule, Schokolade, Cartoons, Animationsfilm oder andere Filme mit Ponys, Hexen, Spielplätzen und Haustieren, zögert nicht und hört HIER rein.
Es ist wieder so weit. Weil wir mit unserer Tradition nicht brechen wollen, möchten wir euch wieder einen besonders schönen Gruß zum Tag der Liebe schicken.
Unser alljährliches Valentinstagsvideo ist fertig. Dieses Jahr haben wir zur musikalischen Untermalung unser ReWork von „Kiss Me“ von Sixpence None The Richer gewählt. Wir hoffen, dass euch sowohl Film wie auch Musik gefällt.
Den ganzen Track könnt ihr auf SoundCloud hören, sowie auch unser ReWork von „Wicked Game“.
Wir wünschen euch einen schönen Tag voller Blumen, Schokolade und ganz besonders viel Liebe!
Wir haben uns den Valentinstag zum Anlass genommen und zwei unserer Lieblings Love Songs bearbeitet. Dabei haben wir alles auf den Kopf gestellt um unsere eigene Versionen zu produzieren und somit auch unsere eigene persönliche Note einzubringen. Die Songs haben wir auf SoundCloud für euch bereitgestellt, damit ihr sie immer und überall streamen könnt.
Sixpence None The Richer haben in den 90ern einen der schönsten Ohwürmer herausgebracht und auch das Genre des Teenie Films neu befeuert mit Kiss Me in dem Film „She’s All That“. Der Song ist leicht, verträumt und unschuldig. Wir haben Kiss Me ins Jahr 2018 geholt. Mit einem ausgefallenem Beat und einem Synth, der die Akustik-Gitarre ersetzt, klingt der Song PHENOMenal.
Für uns ist Wicked Game der Inbegriff von Sinnlichkeit in zeitgenössischer Rock/Pop-Musik. Ohne vulgär zu sein reicht allein schon der Vibe des Songs um zu wissen, worum es geht. Dabei ist noch nicht mal eine Silbe gesungen worden, als der Song in dem Film „Wild At Heart“ gespielt wurde. Dieser Song ist so sexy und gefühlvoll, dass wir unbedingt unsere eigene Version davon machen wollten.
Viel Spaß mit der Musik. Wir werden zukünftig noch mehr ReWorks zu verschiedenen Anlässen produzieren um mit euch unsere Leidenschaft für die Musik zu teilen. Also freut euch auf neue Musik von Phenom Music.
Willkommen im Hair-Metal-Zirkus!
Glam Rock und Hair Metal – war das nicht die längst vergessene Zeit von Spandexhosen, Haarspray, Lockenwicklern und Haarperücken, eine Zeit, die heute nur noch belächelt wird? Ja und nein, denn wer einmal einem Konzert der Band Steel Panther beiwohnt, fühlt sich direkt in diese Zeit der 1980er zurückversetzt.
Dabei haben die Kalifornier es geschafft, einen (falschen) Gründungsmythos zu erfinden, laut dem sie seit Ende der 1980er Jahre in Las Vegas aufgetreten sind, bis sie wiederentdeckt wurden. Auch ansonsten nehmen die vier sympathischen Musiker viele Klischees des Genres gekonnt auf die Schippe, etwa mit ihren übertriebenen Outfits oder mit Songtexten wie diesen: „Cause my heart belongs to you / My love is pure and true / My heart belongs to you / But my cock is community property“.
Und wenn Leadgitarrist Satchel die Besucher der fast ausverkauften Halle im Mehr! Theater mit „Hello Spermburg!“ und „Isch habe einen Stander!“ begrüßt, ist man auf dem richtigen Niveau angekommen. Dass das Ganze eine Parodie ist, ist eigentlich offensichtlich, wird aber nie aufgelöst, und der Zuschauermenge gefällt es offensichtlich. Die Huldigung der 1980er startet mit Songs des aktuellen vierten Longplayers Lower The Bar, technisch äußerst sicher und gekonnt vorgetragen.
Die Performance der Band stimmt: Die beiden Frontmänner Michael Starr (Leadgesang) und Satchel (Leadgitarre, Gesang) sind gut drauf und unterhalten das Publikum auch zwischen den Songs mit minutenlangen, aber kurzweiligen Gesprächen über die Reeperbahn, die Schönheit der anwesenden weiblichen Konzertbesucher oder die Verkaufszahlen des aktuellen Albums.
Das ist pures Entertainment, und die Kalifornier machen ihre Sache sehr gut. Die Routine ist der Band anzumerken – gefühlt ist es der zehnte Auftritt in Hamburg in den letzten fünf Jahren – aber der Spaß und die Freude, die Michael Starr, Lexi Foxx und co. jederzeit ausstrahlen, sind echt. Diese Truppe ist für die Bühne geboren, und mit ihrer Mischung aus schlüpfrigen Sexwitzen, guten Glam-Metal-Songs mit aberwitzigen Songtexten und spontanen Showeinlagen haben sie die Zuschauer während des ganzen etwa 100minütigen Sets komplett im Griff.
Eine dieser Showeinlagen etwa ist das spontan angestimmte Liebeslied auf eine im Vorfeld ausgesuchte weibliche Konzertbesucherin mit dem Namen Julia, die auf die Bühne geholt wird – jedes Bandmitglied interpretiert den Song anders und mit unterschiedlichem, natürlich unter die Gürtellinie gehenden Wortwitz. Julia scheint es zu gefallen. Genau wie den etwa 30 Zuschauerinnen, die zum Song „17 Girls In A Row“ auf die Bühne gelassen werden und ausgelassen mitfeiern und -singen.
Dennoch ist ein Steel-Panther-Konzert auch wie der wiederholte Konsum immer derselben Folge einer Sitcom: Der Witz nutzt sich einfach ab, egal wie gut die Folge ist. Abnutzungserscheinungen zeigt etwa auch das aktuelle Album Lower The Bar: technisch hervorragend und grundsolide, aber die großen Hits fehlen. Den meisten Anklang aus diesem Longplayer findet noch der Song „That’s When You Came In And Blew Me (Away)“, doch die Klassiker wie „Party All Day“, „Asian Hooker“ und der unvermeidliche Abräumer „Community Property“ finden mit Abstand den meisten Beifall im Mehr! Theater.
Dennoch veranstaltet Steel Panther keinen Klamauk, weil der Band die Liebe zur großen Glam- und Hair-Metal-Zeit jederzeit anzumerken ist und sie handwerklich meisterhaft und mit großer Entertainment-Gabe zu gut performt, als das Ganze als Quatsch abzutun. Vielleicht hilft ein Vergleich mit der von der Band so verehrten Reeperbahn: Das Konzert ist eine geschmacklos-schlüpfrige Zirkusshow mit ganz viel Humor unterhalb der Gürtellinie. Gleichzeitig aber veranstaltet diese Band immer noch die großartigste Glam-Metal-Party mit dem Esprit der glorreichen 80er, die man derzeit feiern kann.
Score – Eine Ode an die Filmmusik Hollywoods
Was wäre ein Film ohne Musik? Die 90minütige Doku Score – Eine Geschichte der Filmmusik von Matt Schrader geht genau dieser Frage mit viel Pathos, Freude an der Emotion und einem sicheren Gespür für große Momente der Filmmusikgeschichte nach. Mehr tut Score nicht – aber das macht auch nichts.
Über 60 Komponisten, Regisseure und andere Personen der Filmbranche hat Schrader interviewt und teilweise ihre Arbeit dokumentarisch begleitet. Der Film arbeitet sich dabei chronologisch durch ausgewählte Höhepunkte der Filmmusik Hollywoods, wobei große Namen immer im Vordergrund stehen: Beginnend mit der Ära der Stummfilme, die niemals Stummfilme waren, mit Alfred Newman und den Klassikern der Mitte des 20. Jahrhunderts bis hin zu Jerry Goldsmith, dann schließlich die goldene Ära des großen John Williams in den 1970er und 1980er Jahren, gefolgt von Hans Zimmer, Thomas Newman und neueren Entwicklungen bis in die Gegenwart.
Dass der Film dabei gekonnt emotionale Momente großer Filmkunst mit interessanten und auch witzigen Details des Produktionsprozesses verschmilzt, ist ein großes Plus und sorgt für unterhaltsame Abwechslung, ohne dabei allzu sehr zu verflachen. Schmerzlich vermissen lässt der Film allerdings jegliche Erwähnungen der großen Zeichentrickfilmmusik etwa der Disney-Klassiker, in denen die orchestrale Filmmusik in höchster künstlerischer Vollendung zum wichtigen Darsteller wurde und kunstvoll jede Szene begleitete. Wer sich zudem einen Blick über den Tellerrand des großen Hollywood-Kinos erhoffte, wird ebenfalls bitter enttäuscht. Auch neuere Entwicklungen der Verwendung elektronischer und exotischer Klänge etwa eines Max Richter oder Johann Johannson finde keine Erwähnung.
Dennoch tut das dem Erleben dieses Dokumentarfilms keinen Abbruch. Score ist eine liebevolle, neugierige, mitunter humorvolle und augenzwinkernde Hommage an die großen Soundtracks des US-Kinos der letzten 100 Jahre. Dass dabei nicht die gesamte Filmmusikgeschichte beleuchtet werden kann und große Lücken gelassen werden, ist zu verschmerzen, weil es dem Film gelingt, eine gelungene Auswahl wirklich bedeutsamer Werke und ihre Wirkung auf die Nachwelt vorzustellen und zu feiern.
Score kratzt nur an der Oberfläche tiefergehender Fragen etwa nach der psychologischen Wirkung von Filmmusik, dem komplexen Zusammenspiel von Bild und Ton oder dem mühseligen Postproduktionsprozess – das möchte dieser Film auch gar nicht. Was er jedoch tut, ist die große Bedeutung von Filmmusik anhand herausragender und künstlerisch wertvoller Beispiele sowie geschickt angeordneter O-Töne und Kommentare von Beteiligten herauszustellen. Eine euphorische Ode, ein Abgesang auf große musikalische Momente der Filmgeschichte. Und weil die Bedeutung von Musik für den Film nicht genug betont werden kann, ist Score alleine deshalb sehenswert.
Der neue TV Spot für 2 brandneue Produkte aus dem Hause Samsung ist raus. Die Smartwatch Samsung Gear Sport zusammen mit den True Wireless Kopfhörern IconX 2018 begleiten euch bei allen Aktivitäten, gerade wenn es mal so richtig zur Sache geht.
Phenom Music hat den perfekten Song beigesteuert. Mit eFlower von J GRGRY bekommt der Spot die richtige Stimmung. Der Song ist bei iTunes und Shazam gleich hochgeschossen. Kein Wunder, ist ja auch ein toller Track!
Viel Spaß…
Samsung is back! Mit seinem Flaggschiff Galaxy Note 8 hat Samsung ein Smartphone gebaut, das seinegleichen sucht. Super edel und mit dem besten an Technik ausgestattet, was derzeit möglich ist, wird es seine Besitzer einfach nur umhauen.
Wir sind stolz wie Bolle, weil wir mit an Bord waren. Der Spot zeigt, wie leistungsfähig das neue Smartphone ist und wie es mit dem Assistenten Bixby und der Station DeX das Leben erleichtert. Do Bigger Things!