2015/06/02 Phenom Music Blog – Die (Un)Art der Musikauswahl

Musik gehört zum Film dazu. Die wenigsten Spots kommen ohne Musik aus. Klar – Musik bereichert die Bilder, emotionalisiert die Message, beflügelt die Phantasie und schafft einen direkten Draht zum Konsumenten. Auch wenn ein Film viele wichtige Parts hat – Musik ist ein zentraler Bestandteil davon. Doch wie entscheidet sich eigentlich, welche Musik für den Spot  ausgewählt wird, und von welchen Faktoren hängt dies ab?

Wie wir alle wissen, kommt die Musik oft ganz am Schluss einer Filmproduktion. Meist wird in einer frühen Phase der Produktion im Rohschnitt ein Musikmood verwendet – ein bekannter Song, ein Soundtrack oder das Lieblingsstück aus der eigenen iTunes-Liste. Das führt dann dazu, dass in der Endphase der Produktion dieses Musikmood ausgetauscht werden muss: weil das verwendete Stück zu teuer zu lizenzieren wäre oder gerade in der Kampagne des Konkurrenzproduktes läuft. Oft kommen wir hier als Feuerwehrleute ins Spiel: Bitte produziert oder findet ein Sound-alike, etwas, das am besten genau so klingt. Denn alle haben sich an das Musikmood gewöhnt und der Schnitt ist genau darauf angepasst.

Wenn es so weit gekommen ist, ist es oft schon zu spät. Auch wenn es möglich ist, ein angemessenes Sound-alike zu produzieren, gibt es da noch die Urheberrechtsseite zu beachten. Das wichtigste aber ist: Das Ergebnis ist selbst im besten Fall nur eine Annäherung an das Original. Ein Kompromiss, der die ursprüngliche Wirkung bestenfalls kopiert und niemals an das Vorbild heranreicht. Das ist schade – denn das macht aus einem einzigartigen Gesamtwerk eine Anbiederung, einen Abklatsch, eine Nachahmung.

Zwei Beispiele:

Daran sieht man, wie wichtig die Berücksichtigung von Musik schon in früheren Produktionsphasen ist – inklusive der rechtlichen Seite, die es ebenfalls zu beachten gilt. Die Rechteklärung eines bekannten Songs kann schnell und unkompliziert verlaufen – aber genauso kann es ein zäher, ermüdender Prozess sein. Deshalb hilft es, sich möglichst früh darüber Gedanken zu machen, welche musikalische Vorstellung man für das eigene Projekt hat, und wenn es sein muss, sich professionelle Musikberatung hinzuzuholen. Denn dann sorgt man dafür, dass auch die Musik einen würdigen Beitrag zur eigenen Produktion leistet.


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