2016/01/26 Phenom Music Interview: Mamaro Music

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In unserer neue Reihe Phenom Music Interview stellen wir Künstler, Musiker und Komponisten aus der Welt der Film- und Werbemusik vor. Den Start macht die aufregende Leipziger Musikproduktion Mamaro Music, die sich auf die Vertonung von Bewegtbild spezialisiert hat. Ihr Kopf und Mastermind stellte sich unseren Fragen.

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Wie bist du zur Musik und zur Gründung von Mamaro Music gekommen?
Alles begann an einem verstimmten Klavier im Wohnzimmer meiner Heimat. Ich muss circa 12 Jahre alt gewesen sein und brauchte immer mehr einen anderen Ort um abschalten zu können. Da eignete sich das massive Gebilde aus Holz und Stahl hervorragend, um sich darin einzuschließen. So entstanden schon sehr früh Musiken zu den Bildern in meinem Kopf. „Mamaro Music“ ist deshalb lediglich ein ausgekoppeltes Pseudonym dafür, meine Kunst auch mit Bildern anderer Köpfe zu verweben.

Wo würdest du deine musikalischen Wurzeln ansehen und was hat dich musikalisch geprägt?
Das Klavierspiel habe ich eine sehr lange Zeit nur dahingehend ausgelebt, größere und kleinere Probleme eines Pubertierenden in Kompositionen zu fassen. Viele Themen, die ich damals geschrieben habe, spiele ich aus der reinen Sehnsucht an der schwerelosen Zeit auch heute noch. Erst mit dem Studium an der Bauhaus-Universität Weimar öffnete sich der produktive Krokus und ich landetet schon im ersten Semster in 4 verschiedenen Bandprojekten von Elektronik, Funk, Pop und Hip Hop. Auf einmal mischten sich sämtliche Einflüsse, und auch das Bewusstsein für Musikproduktion bekam einen komplett neuen Stellenwert in meinem Leben. So wuchs ich in das Künstlerkollektiv „Zughafen“ im thüringischen Erfurt und spielte verrückte Shows, wie den Bundesvision Song Contest, internationale Festivals und sämtliche elektronische Tanzbretter Europas. Als ich dann in 8 Projekten zur gleichen Zeit präsent sein sollte, blieb eine Beschleunigung der Selbstfindung nicht aus und ich habe fast alle Netzwerke dafür geopfert, meinen eigenen Weg einzuschlagen, kehrte zurück an das Klavier und gründete „Mamaro Music“ und sorgte vor allem für mehr Raum für mein instrumentales Solo-Projekt.

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        Foto: J. Konrad Schmidt

Wie würdest du deinen „Signature Sound“ beschreiben?
Organisch, analog, tief, warm, minimal, unterbewusst energetisch, konkret, nah und vertraut.

Was ist dir bei der kreativen Arbeit und der Musikproduktion besonders wichtig?
Mir ist besonders wichtig, nicht einfach passende, funktionierende Musiken auszuliefern. Sehr oft biete ich noch zusätzliche Versionen an, die gezielt den Wunsch des Kunden umgehen, um eine weitere Perspektive auf das Werk zu ermöglichen. Viel zu oft steckt man viel zu tief in den Bildern fest und eine objektive Bewertung ist kaum noch möglich. Ich mag das Herauszoomen und das Spielen mit den Möglichkeiten, Unterstreicht man die Hauptaussage oder kontert man das plakative Bildfeuerwerk mit organischer Ruhe, um erwachsener herüberzukommen? Karikiert man das Gesehene mit einem bombastischen Sounddesign oder bleibt man voller Absicht minimal, um für das impulsive Ende noch Headroom zu haben? Wichtig ist mir schlussendlich die konkrete Aussage, die Individualität und die Verbindung zu mir, die von den leisesten, sphärischen Tönen eines Flügels bis hin zum drückenden Dupstep überall Weggefährten findet.

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Mehr Infos über Mamaro Music findet ihr unter www.mamaro.de und demnächst in unserer Reihe Phenom Music Features.


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