Wir haben das große Vergnügen, den britischen Komponisten Hugo de Chaire in unserer Reihe Phenom Music Features zu präsentieren. Hugos künstlerischer Weg hat ihn seit 2007 von London, wo er seine Ausbildung an der Kingston University abschloss, über Seattle und Los Angeles nach Hamburg geführt, wo er seine erfolgreiche Arbeit für Werbung, Film und TV fortsetzt.
Hugos beeindruckende Referenzen-Liste liest sich wie ein Drei-Sterne-Menü: Zu ihnen zählt die international erfolgreiche BBC-Serie Never Mind The Full Stops, der NBC-Dokumentarfilm Great War House und jüngst der Kinofilm Capsule (Regisseur: Andrew Martin), der im nächsten Jahr in die Kinos kommt. Für die Werbung hat er unzählige Spotmusiken geschrieben, darunter für Baileys, Russian Standard, Weight Watchers, Knorr und die Barclays Premier League.
Hugos musikalische Handschrift ist durch und durch orchestral geprägt. Zu seinen Einflüssen zählen neben der Klassik vor allem die großen Filmkomponisten der letzten Jahrzehnte, deren Stil er behutsam weiterentwickelt hat und mit modernen Elementen mischt. Seine Musik ist eben großes Kino, und wir sind gespannt, in welchem Blockbuster er demnächst noch zu hören sein wird.
Der Berliner Komponist Sebastian Morawietz arbeitet seit über 15 Jahren professionell für Film- und Medienprojekte. Angefangen als Sound Engineer und Auftragskomponist in England, hat er mittlerweile eine Vielzahl von Arbeiten und kommerziellen Alben vorgelegt (von denen wir hier zwei vorgestellt haben).
Zu den Kunden, für die er gearbeitet hat, zählen Marken wie BMW, Volvo, Novartis und Würth Electronic und Sender wie CNN, ARTE und BBC.
Sebastians Stil zeichnet sich durch eine einzigartige Verknüpfung von orchestral-klassischen und elektronischen Elementen aus, wobei sein Hauptinstrument, das Klavier, oft im Vordergrund steht. Seine Musik ist oft von tiefer Nachdenklichkeit und einem emotional zurückhaltenden Fluss geprägt.
Zwischen 2010 und 2014 hat Sebastian mit dem Cellisten Dmitri „Dimi“ Levine im Studio eine Vielzahl an Musikstücken aufgenommen. Der Tod von Levine im Januar 2015 ging Sebastian besonders nahe und inspirierte ihn zu seinem Tributalbum Dimi Remembered, auf dem einige Aufnahmen des begnadeten Cellisten zu hören sind.
Wir waren mal wieder umtriebig: Diesmal haben wir das Internationale Filmfest Braunschweig 2015 heimgesucht und der Filmindustrie mal auf den Zahn gefühlt.
Ein Schwerpunkt des diesjährigen Filmfestes war die Filmmusik von Marcel Barsotti, der die Soundtracks zu Filmen wie Jesus liebt mich, Die Päpstin oder Deutschland. Ein Sommermärchen geschrieben hat. Unter anderem wurden zwei Filmmusikkonzerte mit seiner Musik aufgeführt und Marcel Barsotti stellte sich vielen Diskussionsrunden zu dem Thema.
In der Reihe Neue Deutsche Filme haben wir festgestellt, dass in der deutschen Filmszene doch noch einige frische Ideen abseits des Mainstreams vorhanden sind, die von tatkräftigen Regisseuren und Produzenten auch gekonnt umgesetzt werden. Thematisch interessant war auch die Reihe Sound On Screen, deren Filme Musik als Hauptthema haben.
Wir waren auch auf dem BIFF Industry Talk, um zu hören, wie Repräsentanten der Filmindustrie die Zukunft des Deutschen Films sehen. Wer spricht eigentlich in der Entstehung eines Films mit und nimmt somit Einfluss auf das Resultat? Wie sehr lässt sich ein Regisseur auf die „Regeln der Quote“ ein? Kann ein deutscher Horrorfilm eigentlich Befürworter finden, und hätte Harry Potter in Deutschland eigentlich eine Chance gehabt? Viele interessante Fragen und Standpunkte. Vielleicht gibt es ja bald einen deutschen Superhelden, der mit seinen übermenschlichen Kräften böse Zauberer jagt? Hoffentlich!
Wir sind gerade mitten in der Vorproduktionsphase für unser nächstes großes Projekt. Und das diesmal ganz altmodisch am Klavier, mit Notenpapier und Stift bewaffnet. Ist das nur Gekritzel – oder der nächste Über-Hit? Wir wissen es selbst noch nicht genau. Stay tuned!