Es war soweit! Endlich waren wir offiziell beim Reeperbahn Festival am Start. Als Speaker bei zwei Events durften wir nun unseren Senf dazugeben! Es war mal wieder sehr intensiv und eventuell diesmal etwas stressiger als zuvor, aber wir sind ja harte Jungs und haben es überlebt.
Die Musikbranche ist also bei uns in unserem Wohnzimmer zu Gast. Was gibt es also zu erwarten? Viel Musik!!! Es waren wirklich viele tolle Acts aus fast der ganzen Welt in Hamburg um sich zu präsentieren. In Hamburg wurde unglaublich viel geboten, was dem Musikliebhaber zugutekommt. Es ist nicht alles Gold was glänzt, aber man kann sich nicht über die Vielfallt der Musik auf dem Festival beschweren. Ganz im Gegenteil, es ist für alle was dabei. Ganz besonders möchten wir Alyona Alyona gratulieren zum Gewinn des Anchor Awards. Ein sehr mutiger Act mit viel Talent!
Was gibt es also sonst noch? Die Branche unterhält sich zu neuen Themen, zu alten Themen, neue Technik wird präsentiert und Fortschritt angekündigt. Es gibt neues Spielzeug für Musiker, neue Technologien für Rechteinhaber, neue Systeme für Vertriebe und viele Tipps, wie man seine Karriere als Musiker gestalten und voranbringen kann.
Phenom Music hat auch ein paar Tipps gegeben (oder so ähnlich). Was braucht man um Music Supervisor zu werden, bzw. wie bereitet man sich vor? Das war das eigentliche Thema. Wir sind etwas abgeschweift. Nichtsdestotrotz haben wir gern Einblicke in unsere Arbeit und unseren Alltag gegeben. Wir wären nicht wir, wenn wir nicht auch vor den Problemen und Tücken gewarnt hätten. Es laufen halt keine Einhörner durch unser Büro!
Es war großartig die Bühne mit anderen tollen, internationalen Music Supervisors zu teilen und über unseren Beruf zu reden, Tipps zu geben, Geschichten zu teilen und sich auszutauschen. Danke an alle, die dabei waren und auch diejenigen, die es möglich gemacht haben.
Das Reeperbahn Festival ist auch eine super Gelegenheit, sich weiter international zu vernetzen. Wir haben es sehr genossen, unsere Freunde bei uns in der Stadt zu haben, aber wir haben auch jede Menge neue Kontakte genüpft von Kanada bis Neuseeland. Manchmal sitzen mehr Nationalitäten an einem Tisch als bei der UN.
Reeperbahn Festival, es war uns eine Ehre und eine Freude! Wir sagen herzlich Danke dafür, dass wir ein offizieller Teil davon sein durften und freuen uns sehr auf das nächste Jahr!
Die gruseligste Nacht des Jahres steht uns bevor. Seit vielen Wochen schicken die Leute Playlisten mit schaurigen Songs umher, die Märkte sind voll von BLUTorangen und Vampir-Brause und und und!
Wir hoffen, dass ihr viel Spaß habt, evtl. ein paar Streiche spielt und Unmengen an Süßigkeiten einsammelt. Halt! Wir sind ja keine Kinder mehr. Also seid unanständig und passt gut auf euch auf! Denn da draußen treibt Böses sein Unwesen.
Dieses Jahr wollten wir unbedingt die Gamescom besuchen. In der Vergangenheit hatten wir eher am Rande mit der Branche zu tun. Da aber auch einige Komponisten aus unserem Pool Musik für Games schreiben und produzieren, wollten wir uns die neuen Veröffentlichungen und Trends mal persönlich ansehen.
Der Aufwand war erwartungsgemäß riesig, die neuesten Spiele wurden imposant präsentiert und Besucher stellten sich bis zu 6 Stunden an um 10 Minuten zu zocken. Wie krass! Ich kann mich nicht erinnern, dass die Popkomm zu ihren Hochzeiten jemals so war. Mit jedem Spiel taucht man in eine andere Welt ein und natürlich reicht eine Demo zum Zocken nicht aus. Um so erstaunlicher ist es, dass Leute zum Teil mehr als die Hälfte des Tages in einer endlosen Schlange wartend verbringen.
VR und AR sind stark am kommen. Es ist wirklich lustig zu sehen, wie Menschen tatsächlich nicht auf diesem Planeten zu sein scheinen. Jedes Mal, wenn man einen Menschen in der VR sieht, denkt man sich doch „was treibt der da???“. Sehr spannend und es wird noch viel heftiger kommen, als wir denken.
Achja, und die Musik. Es gab ein Konzert mit Orchester, das die Musik aus den Games live spielt zu den Szenen. Wirklich cool! Die Zeiten von 8-Bit sind endgültig vorbei. Genauso aufwendig wie Spiele konzipiert und programmiert werden, so hat sich auch die Musik in Spielen verändert. Die Qualität und der Anspruch ist aller Ehren wert und muss ja auch zum Gesamtprodukt passen. Kurz gesagt – ein richtig gutes Spiel braucht auch richtig gute Musik.
Wir haben euch ein kurzen Film mit unsern Eindrücken gemacht. Viel Spaß beim Ansehen!
Der Berliner Komponist Sebastian Morawietz arbeitet seit über 15 Jahren professionell für Film- und Medienprojekte. Angefangen als Sound Engineer und Auftragskomponist in England, hat er mittlerweile eine Vielzahl von Arbeiten und kommerziellen Alben vorgelegt (von denen wir hier zwei vorgestellt haben).
Zu den Kunden, für die er gearbeitet hat, zählen Marken wie BMW, Volvo, Novartis und Würth Electronic und Sender wie CNN, ARTE und BBC.
Sebastians Stil zeichnet sich durch eine einzigartige Verknüpfung von orchestral-klassischen und elektronischen Elementen aus, wobei sein Hauptinstrument, das Klavier, oft im Vordergrund steht. Seine Musik ist oft von tiefer Nachdenklichkeit und einem emotional zurückhaltenden Fluss geprägt.
Zwischen 2010 und 2014 hat Sebastian mit dem Cellisten Dmitri „Dimi“ Levine im Studio eine Vielzahl an Musikstücken aufgenommen. Der Tod von Levine im Januar 2015 ging Sebastian besonders nahe und inspirierte ihn zu seinem Tributalbum Dimi Remembered, auf dem einige Aufnahmen des begnadeten Cellisten zu hören sind.
Wir hatten beim Filmfest München die Gelegenheit von Regisseur Alexander Payne persönlich zu hören, was er sich bei der Musik in dem Film The Descendants mit George Clooney gedacht hat. Der Film hat einen Oscar gewonnen (im Gegensatz zu George), d.h. ein großes Publikum hat die Musik gehört.
Die Besonderheit hier ist, dass der Film komplett ohne Score auskommt. Alex Payne hat sich im Vorfeld mit authentischer, hawaiianischer Musik beschäftigt und das Ergebnis lässt sich gut zusammenfassen: Slack Key Guitar in allen Facetten. Von Gabby Pahinui bis Jeff Peterson, die Musik ist ausschließlich aus und von Hawaii. Selbst wenn man die Worte nicht versteht (und das wird den meisten so gehen), spricht die Musik für sich und man kann fühlen, was die Musik ausdrücken will und soll, Leichtherzigkeit, Sehnsucht, Melancholie, Freude. Macht Euch selbst ein Bild und hört mal rein!